14.06.11

17.6.11 Glacier Bay, Eiszeit

Ich weiß nicht, warum der 17. vor dem 16. erscheint. Bitte erst den nächsten lesen, dann diesen...
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Heute ist der Grund, warum ich Hollandamerica ausgesucht habe. In die Glacier Bay dürfen nur ganz wenige Schiffe von HAL und Princess.
Um 6 Uhr auf, man soll die meisten Wale am Eingang zur Glacier Bay antreffen, also lohnt sich vielleicht das frühe Aufstehen. Auf der Bugkamera sind vorne schon Leute zu sehen.
Ich fahre erst mal hinten hoch, in die Nähe vom Kaffee und gehe dort raus, da ziehts nicht so. Ein noch früherer Mann zeigte mir einen Seeotter, ich wusste ja nicht, wie sowas aussieht, und erzählte, dass er um 3 Uhr Wale gesehen hat... Wann schläft der? Er erzählt, dass die Wale im Winter bei Hawaii nichts essen, erst hier wieder, der gedeckte Tisch ist eher in der Nähe vom Land, deshalb soll man da nach Walen suchen.

Um 7 Uhr kommt ein Boot mit mindestens 4 Leuten und vielen Koffern und Kisten. Es ist nicht so kahl wie Spitzbergen, sondern mit Bäumen bis zum Wasser.
Jetzt kommt ein Grund, warum man mit genau diesem Schiff fahren sollte (vielleicht gibt es noch andere, wo das geht, aber hier ist es sicher!). Man kann auf die Spitze des Schiffs, Titanic spielen...
Während der Fahrt bisher habe ich gelegentlich im TV Leute dort vorne stehen sehen, aber wir haben den Weg noch nicht gesucht. Heute ist es sogar ausgeschildert. Man kann über das Theater, oben rechts der Ausgang, oder über Promenade vorne links, dann muss man wieder eine Treppe hoch. Das ist einfach fantastisch!!! Noch mehr Ausrufezeichen. Allerdings sollte man sich gut einpacken, es zieht halt ziemlich da.
Einen weiteren schönen Platz haben wir noch gefunden, wir haben einfach nur auf der falschen Seite geguckt: Oberhalb dieser weißen Front, wo das Theater dahinter ist, kann man auch vorne raus, direkt unter der Brücke. Dort ziehts noch mehr... aber das macht nix, wenn man schönen Ausblick hat. An Tien: Man kommt dorthin, wenn man auf Deck 6 links raus geht, rechts ist nur für Crew.
Und dort draußen kann man noch eine Treppe höher, dann kann man von hinten auf die Brücke gucken.
Nicht verboten!
Auch die Treppe, die hinten von oben nach unten führt, sah erst so aus, als wäre es nicht öffentlich. Man geht dort durch ein Treppenhaus ohne Teppich, einfach nur Schiff, praktisch hinter dem Restaurant runter.
(Ehrlicherweise: Rauf haben wir eher innen im Schiff den Aufzug benutzt, von Deck 2 nach 8 ins Lido. Runter eher zu Fuß.)
Ab 9 Uhr fängt eine Rangerin von der Brücke aus an zu erzählen. Viele Leute sind jetzt draußen.
Jede Kabine hat eine detaillierte Karte mit allen Gletschern bekommen, sie erklärt uns erst mal, wo wir sind und wie wir fahren werden. Zwischendrin gibt es immer wieder Infos. Der Reid Glacier ist in der Mitte, der ist schon ziemlich zurückgegangen. Zwei Tierbeobachter (deshalb mehrere Kisten und Koffer, aha!) stehen von morgens bis um 4 die ganze Zeit vorne am Bug mit ihren Ferngläsern, gucken und dokumentieren alle Tiere, die sie sehen. Einmal war ich grade zur richtigen Zeit vorne: Er zeigte uns einen Bären, den er entdeckt hat. Ha, Volltreffer!
Jetzt muss erst meine Kamera an den Strom, sonst kann ich den tollen Gletscher am Ende nicht filmen.(Kauft euch nie eine Kamera, deren Akkus nur an der Kamera aufgeladen werden können!).
Geradeaus nach hinten sind zwei Gletscher, der eine heißt Grand Pacific und ist schwarz vom Geröll. Dort beginnt Kanada. 
 Der andere ist links davon, der Margerie Glacier, Vorzeigegletschger, der, den man auf Bildern sieht. Er ist ziemlich genau so groß wie die Golden Gate Bridge, 250 feet high, oder 80-90 Meter, oder 25 Stockwerke. Und 1 mile breit.


So ca. um 11:30 sind wir davor, die Zeit war da so unwichtig... vorne und oben und auch auf der Promenade sind viele Leute. Langsam kommt der Margerie Gletscher zum Vorschein. In seiner ganzen Pracht ist er das Werbefoto. Eine halbe Std. halten wir vor dem Gletscher. Es herrscht irgendwie eine gespannte Atmosphäre, es ist auch relativ ruhig. Jeder wartet: Fällt was? Ja, es fällt mehrmals. Immer ein Oooohhhh! von allen, und klick klick klick mit den Fotos. Die Rangerin sagte am Ende, es war vergleichsweise viel. Es war auch vergleichsweise schön!.



Als das Schiff drehte, sah es aus, als wenn die Spitze fast an das Eis stößt.
Als wir dann langsam weggefahren sind, sind wir mal was essen, bevor wir zum nächsten Gletscher an der Ecke, kommen, den hatten wir schon gesehen. Wir sind in den rechten Fjord rein gefahren, jetzt fahren wir zurück und noch in den linken. Der Lamplugh Glacier ist praktisch an der Kreuzung. Ich war schon fertig und bin mit der Kamera raus, da war draußen helle Aufregung und über Lautsprecher (natürlich alles englisch, deshalb musste ich erst mal rausfinden, worum es geht) wurde viel angesagt. Es war a moose swimming. Das sieht man ganz selten (ich nur noch von weitem...), dass ein Elch im Wasser schwimmt. Dieser muss ganz dicht am Schiff gewesen sein, Leute saßen rechts beim Essen und dachten, sie spinnen. Boah!
Weiter in diesem Fjord ist hinten der Johns Hopkins Gletscher, der ist auch ein ganz schöner! 



Wir dürfen nicht ganz hin fahren, sondern praktisch nur von weitem gucken, weil in diesem Fjord Tierbabys nicht gestört werden dürfen. Ich vermute, es geht um die Seeotter, die sind ja erst ca. 4 Wochen alt.
Wieder haben wir gehalten und jeder hat das Bild in sich aufgesogen. Wahnsinns-Bilder. Gletscher, Eisklumpen im Wasser, alles spiegelt sich... Und dann kam wieder eine Ansage, weil jemand einen richtig dicken Braunbär gesehen hat, der auf der anderen Seite unterwegs war. Mit dem Fernglas war er gut zu sehen, besonders, als er auf ein Stück Eis lief. Da fanden ihn auch die letzten, die noch am suchen waren.

Inzwischen war die Sonne fast ganz draußen. Wir im Liegestuhl, umringt von Deutsch... Die Reisegruppe lag da auch rum. Um 1:30 war ein Vortrag von einer Indianerin, 2:30 Vortrag über das Gebiet. Beides haben wir geschwänzt, lieber draußen gucken.Wir fahren dann ganz langsam wieder zurück in Richtung Ausgang der Glacier Bay. Die Tierbeobachter entdecken alles; einmal hat eine Frau, die mit ihm redet, eine Mücke auf der Nase sitzen, da sagt er zu ihr, dass sie da sitzt und dass die Sorte beißt.
Um 4 Uhr packen die beiden vorne ihr Zeug zusammen und werden vom Lotsenboot aus Gustavus wieder abgeholt. Er sagte uns aber noch, in 1-2 Std., in der Icy Strait, hätten wir a good chance for whales. Mal sehen. Jetzt bin ich wieder gespannt.
Gesehen haben wir noch mehrere Fischotter, die auf dem Rücken schwimmen.
Eine Stunde später sind wir wieder da vorne, da ist es so warm, dass man im T-Shirt sein kann. Einmal sehen wir das Blas von einem Wal, nahe am Land, aber näher kommt uns keiner mehr.
In dem Moment, wo wir in die Icy Strait nach rechts abbiegen, wird es tatsächlich eisig! Ein saukalter Wind.
Wir mümmeln uns auf dem Promenadendeck auf einem Liegestuhl in die kleinen, aber warmen Decken ein und gucken weiter raus, aber die Spannung ist weg, es taucht auch kein Wal mehr auf. Wir haben sehr bequem die Landschaft vorbei ziehen lassen, bis wir zwischen den Inseln raus waren, da wurde es auch kühl und Zeit fürs Umziehen fürs Abendessen. Zum Schluss waren wir da nur noch 4 letzte Mohikaner da draußen.

Heute Morgen haben wir von Toto wieder eine Reservierung für 5:30 geschickt bekommen, aber die haben wir gleich mal storniert, das geht nicht. Wir sind einfach so hin, und haben diesmal im oberen Bereich (da waren wir noch gar nicht) einen Vierertisch ganz für uns alleine bekommen. Essen war diesmal piekfein, es war die zweite formal night, mit live Streichermusik.

Wo kann man sich nach dem Essen aufhalten? Show, „On the air“, 6 Frauen, 4 Männer, je 2 singen. War ganz gut für ihre Verhältnisse. Sie haben Playback, nur die paar Solisten singen live. Die anderen tun nur so und sind fürs Tanzen da. (Da können sie mit anderen Firmen nicht mithalten, die Milli hatte eine Band aus 7 Spitzenmusikern dahinter).
Die Oceanbar – da spielt das Jazztrio. Da kann man's aushalten. In der Pianobar ist immer Kühlschrank.Deshalb sind hier auch nur wenig Leute. In der Mitte neben dem Casino darf man rauchen. In der Explorations Lounge spielt das Streichquartett, die haben immer ganz aufmerksame und konzentrierte Zuhörer, da wird man böse angeguckt, wenn man vorbeigeht und erzählt. Leider ist es dort auch relativ kalt.
Und dann gibt’s noch das Crow's Nest, da ist immer etwas Betrieb. Hier darf man auch in der Ecke hinter der Bar rauchen, aber das zieht nicht bis überall hin. Hier ist heute Abend wieder Sing mit der Band, jeder kann hingehen und praktisch Karaoke mit Liveband machen. Manches klingt wirklich professionell, alles mindestens gut.
Zum Abendessen waren noch einige chic, aber danach waren wir hoffnungslos overdressed. Wir sitzen da mit Abendkleid und Smoking. Neben mir sitzt einer im Jogginganzug und Wanderschuhen, was er schon den ganzen Tag an hatte.... 
Es ist grade noch happy hour, das heißt, 2 für eins. Also kriege ich 2 orange Getränke und merke das beim zweiten auch ziemlich... Das süße Buffet am Lido Pool haben wir leider vergessen... (wobei ehrlicherweise auch nichts mehr reingepasst hätte).
Seit wir aus der Icy Strait raus sind, schaukelt es auch ein bisschen, schön!


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