18.06.11

13.6.11 Seetag Inside Passage

Ich habe 6 Std. geschlafen, es ist vier Uhr und ich bin hellwach. Zeitverschwendung, im Bett zu liegen und Ideen für den Blog zu haben, und es dann wieder zu vergessen. Also richte ich mich mal gemütlich auf dem Sofa ein und versuche, so wenig Licht wie möglich zu machen. Nützt nix, er ist auch wach. Aber bei der Gabe zu schlafen …. Draußen sind wir noch dicht an Land, in der engen Stelle. Die engste sollen wir um 3 Uhr passiert haben.
Um 5 beende ich die Aktion, ich sehe nicht die Tasten, tippe nur Fehler, Schluss. Noch ein Versuch zu schlafen; es klappt irgendwann bis 7. Heute kein früher Rundgang, wo noch nicht viel Volk unterwegs ist. Das mag ich nämlich.
Die Vibrationen: es sind welche da, ganz leicht. Auch im Bett merkt man was. Mich stört es gar nicht, weil ich merke, dass ich auf einem Schiff bin.
Wenn man hinten raus geht, ist es sehr laut. Da steht zwar ein Liegestuhl, aber aufhalten möchte man sich da nicht.
In der Mitte haben wir den Motor mal gespürt, bei ca. 2633-2639 und gegenüber.

Kabine:
Gebucht wegen dem Ausgang nach hinten. Der ist tatsächlich vorhanden, zwei Türen als Windfang. Hinten außen ist es allerdings sehr laut, aber man ist sofort ein Deck höher und kann rundherum laufen. Nach oben zum Lido sind es auch nur 6 Stockwerke (muss mal Treppen zählen). Die Tür knallt manchmal, aber normalerweise gehen hier nicht viele Leute raus, so dass es nicht stört.
Kabine geeignet für eine Weltreise. Vorne sehr eng. Links 6 Schränke, 2 zum Hängen, insgesamt 11 Regalfächer, unglaublich viel Stauraum, danach ein Schreibtisch mit drei großen Schubladen, ein Föhn darin, darüber ein großer Spiegel, Kosmetikspiegel, oben ein Regalbrett mit TV, ein Sessel, ein Mülleimer.
Vorne rechts das Bad, dann kommt ein Schränkchen mit 2 Fächern, eine Lampe drauf, daneben ein Sofa für 2 Leute, ovaler Tisch davor. Bett vor den Bullaugen, re und li Nachtschränkchen mit 2 Schubladen und Lampen. Es ist richtig viel Stauraum vorhanden. Was fehlt ist ein Kühlschrank. Es gäbe ein Bierpaket für Verzehr in den Kabinen, 6 Stück für 21 $, gute Idee für Axel, aber das wäre dann warm.
Die Bullaugen haben noch Tiefe, die Schiffswand ist erst 40 cm weiter. Und rostig sind sie hinter den Scheiben. Das macht aber nix, Hauptsache, man kann rausgucken und sieht, wo man ist. Das geht bei den Außenkabinen ein Deck höher zum Teil nicht, da ist Stahlwand davor.
Bad: Axels erste Reaktion: groß. Ist aber nicht größer als andere, nur anders, eher quadratisch. Eine kurze Badewanne, ca. 1,20, Handbrause vorhanden, Firma Grohe, Toilette, Waschtisch ist schmal, unten drunter ein Ablagefach, oben rechts ein Schränkchen aus poliertem Edelstahl, 3 Fächer. Und noch ein Föhn an der Wand, der aber nicht viel leistet..
Klimaanlage hört man nicht. Es gibt noch einen Vorhang, wo die Enge aufhört. Falls hinten jemand schläft, kann der andere vorne in Ruhe in den Schränken kramen und ins Bad gehen.

Von 8-9 waren wir oben frühstücken, vorbei an den Inseln die oberhalb von Vancouver Island liegen. Ein schöner Leuchtturm war zu sehen, aber die Scheiben waren zu vollgespritzt um ein Tele-Foto zu machen.
Viele Wolken, ziemlich grau, aber wir fahren links dicht, so dass man den Wald erkennen kann. Es ist alles noch etwas mühsam am Buffet, weil sie die ersten 48 Std. nur bedienen. Die Kellner kommen auf ein Schwätzchen vorbei. Fragen, wo man her kommt und präsentieren ihr Guten Morgen oder Achtung Achtung, was sie mal gehört haben.
Die Ansagen vom Cruise Director Michael sind kurz, knackig, präzise und informativ.
Das Dach über dem Pool ist heute geschlossen, man kann praktisch neben dem Pool frühstücken.

Raucher: ich habe noch nichts entdeckt! Haben die hier keine? Was war das für eine Info, dass HAL raucherfreundlich ist? Es stinkt nirgendwo, ich bin positiv beeindruckt.
Von ca. 10 bis 12 sitzen wir in Crows Nest mit wunderschönem Ausblick nach vorne aufs Meer. Es schaukelt sogar ein kleines bisschen. Eigentlich habe ich um 10 ein meeting mit cruisecritic, aber ich habe keine Lust. Ich erkenne die Leute ja doch nicht wieder. Zuerst sitzen wir links, dann werden wir vertrieben, weil der Bereich für eine private party gesperrt wird, dann sehen wir ca. 11 Leute in der anderen Ecke mit Kaffee und Keksen. Ich dachte, das Schiff organisiert nichts. Immerhin!
Morgen werde ich vermutlich hemmungslos shoppen gehen... es gab da schon Reklame. Ich vermute mal, dass es Richtung Norden teurer wird.
Zwischen 12 und 1 Uhr ist das Buffet voll, dann wird’s gemütlicher. Auch hier kommen die Kellner kaum nach mit Abräumen. Es gibt leckere frische Sachen, einen Berg Salat, Lachs, Obst und Erdbeeren auf dem Weg nach Alaska.
Es gibt verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten am Seetag. Vorträge über Steine oder Land oder Einkaufsmöglichkeiten oder... , Martini-Workshop, Bingo, Quiz, eine ganze Seite voll im Explorer, so heißt das Tagesprogramm hier.
Da ich heute Morgen schon so fleißig geschafft habe, machen wir Mittagsruhe, danach ein Kaffee, wobei uns ein Schauer von draußen nach drinnen treibt, dann laufen wir ein paar Runden auf dem Promenadendeck um das Schiff, treffen wieder die Leute von gestern Abend, smalltalk und am Ende begegnet uns der erste Wal. Ein Blas, dann kommt er hoch, mit Fluke, auf Film gut erwischt. Es sind noch mehr und auch ein paar springende Delfine gesehen worden.
Heute Abend ist der erste Gala-Abend. Deshalb ist an der Rezeption ein Smoking ausgestellt, den man für 85 $ ausleihen kann, dazu Schuhe für 12 $. Das hat wohl niemand gemacht....
Abendessen: wollen wir um 7, aber da ist eine Schlange. Wir bekommen einen Pager, es soll 30-40 Min dauern, aber nach 15 Min blinkt das Ding. Wir werden mit 3 amerikanischen Ehepaaren an einen Tisch gesetzt, z.T. schwer zu verstehen, ein Paar aus San Francisco. Gelernt: Quail heißt Wachtel und schmeckt erwartungsgemäß gut!
Der Kellner war irgendwie überfordert, verwechselte dauernd, wer was bekommt, es war amüsant. Auch auf diesem Schiff passiert es, dass man einem Kellner sagen muss, er soll bitte das Glas nachfüllen...
Das Abendprogramm ist ein Comedian, den wir wahrscheinlich doch nicht verstehen. So trollen wir ein bisschen durchs Schiff; entweder ist die Musik nicht schön oder es ist kalt, so bleiben wir beim Jazztrio hängen, dort sitzen schon Bob und Susan.
Formal night: Ähm, wir waren fast schon overdressed! Es gab ca. 5 Herren im Smoking, der Rest hatte nur einen Schlips an und ein Jackett, manche Leute liefen in extremer Freizeitkleidung rum. Das passt nicht zu dem Schiff.
Nochmal für die Raucher: Hinter dem Lido Buffet außen auf der rechten Seite ist es erlaubt, außerdem an der Bar beim Casino mitten im Schiff, und draußen hängen Edelstahlboxen an der Reling, das sind Aschenbecher. Ich habe mich nie durch Rauch gestört gefühlt.
Die Rettungsboote hängen sehr niedrig, da kann sich Axelgröße plus 10 cm den Kopf stoßen!


2 Kommentare:

  1. Hallo Christina,
    habe mir jetzt endlich Deinen tollen Bericht zu Gemüte geführt. Es ist als wäre man dabei - was ich sehr gerne wäre. Dein Schreibstil ist einfach erfrischend. Freue mich schon auf die Bilder und wünsche Euch weiterhin eine schöne Reise. Für uns geht es am Samstag los - nur auf einem wesentlich kleineren Schiff - nur 13 m.

    Gruß Gabriele

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  2. Schade, dass sich das bei HAL nie ändert:

    was sie machen, machen sie verDAMmt gut. Was sie schlecht machen, machen sie verDAMmt schlecht..

    Deswegen heißen die Schiffe auch so...

    Wir haben leider das gleiche erlebt: entweder du hattest ein Kellnerpaar erwischt, dass 150%ig gut gearbeitet hast oder eines, dass nur 50%ig gut gearbeitet hat.

    Das passt irgendwie nicht...

    Und klasse Bericht, den wir für unsere Vorbereitung in 2013 nach Alaska gut gebrauchen können. Danke...

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