08.06.11

22.6.11 Denali nach Fairbanks

Und immer noch schwankt die Welt, ich bin immer noch im Schiffsmodus.
Heute können wir länger schlafen, packen, Koffer raus, frühstücken. Je länger ich da war, desto besser hat mir unser Appartment gefallen.
Es hat wohl heute Nacht ordentlich geregnet. Da es ganz leicht feucht ist, interessieren wir uns für den kostenlosen Shuttlebus bis zum Savage River, das ist die geteerte Straße bis zu dem Häuschen mit der Rangerin, bei mile 15, wo jeder hin fahren darf.
Wir nehmen den Shuttle zum Visitor center, geben einen Rucksack ab, finden heraus, dass der Bus genau da unten um 10:40 abfährt und nutzen die Zeit noch im Visitor Center. Das ist schön gemacht, 2005 erst eröffnet.
Dann fahren wir mit nur 6 anderen das Stückchen in den Nationalpark. Dauert ca. 40 Minuten. Wir haben 15 Min. Zeit an der Haltestelle, bis der Bus planmäßig wieder zurück fährt. Dort riecht es einfach nur gut, nach Natur. Es gibt einen Rundwanderweg von ca. 1 Std am Fluss entlang. Der Savage River ist im Moment nicht wild, sondern eher ein calm river.
Am Dog Kennel haben wir mit dem Bus schon mal gehalten, ging nur bergauf, aber stetig und leicht. Mal sehen, eventuell gibt das heute Mittag unser Hundespaziergang.
Die Sonne versucht, sich durchzudrücken. Auf dem Rückweg ein Highlight: Mama Moose und ihre 2 Kinder stehen mitten auf der Straße. Sehr fotogen. Dann verziehen sie sich ins Gebüsch. Die Busfahrt hat sich gelohnt!
Am Visitor Center holen wir uns in dem Restaurant/Kiosk einen Sandwichpack für 9$ und Kaffee, füllen kostenlos Wasser nach, dann machen wir uns auf den Weg. Es dauerte 45 Minuten, ging ganz schön bergauf, was ich eigentlich nicht mag. Gelegentlich Elch-Kacke auf dem Weg und viele kleine Trampelpfade....



Die Hundeshow war prima, gehört einem ehemaligen Iditarod-Champion Jeff irgendwie.., man konnte Hunde streicheln, wenn sie wollten, wobei sie eher ziemlich müde waren; während der Erklärungen wurden die Hunde wach, weil sie wissen, was jetzt kommt, festgemacht und eine Musherin raste mit ihnen einmal rundherum und stoppte vor den Zuschauern. Weitere Erklärungen, insgesamt 35 Minuten gegen eine Spende. 
Ich kann mich selbst nicht riechen, weil ich so nach Insektengift stinke. Manche Mücken probieren es, die Hunde mögen mich nicht.
Zurück sind wir mit dem Bus, nochmal ein huckleberry-Eis, heute sind die Portionen nur noch wie 2-3 Kugeln bei uns.
Die Sonne knallt; wir gehen um halb 4 Hilary suchen, ich habe den Umschlag mit den Platznummern in den Koffer gepackt. Macht aber nix, wir stehen ja auf der Liste, und einsteigen darf man sowieso nur mit einem Lichtbildausweis.
Zug kommt um Viertel vor, aussteigen der anderen und einsteigen von uns dauert ca. 30 Min.
Diesmal haben wir Platz 20 a und b, was auf der falschen Seite ist. Die Fahrt geht am Anfang durch die enge Schlucht, wieder tolle Aussichten. Auch einen Notausgang haben wir noch vor der Linse.
Die Leute heute verstehen wir nicht so gut. Es sind 7 Angestellte in unserem Wagen: 2 Köche, 2 Bedienungen, 1 Getränkestewart, 1 Erzähler und noch einer. Dazu die Souvenirverkäuferin, die für mehrere Wagen zuständig ist.
Der Bartyp labert nur dummes Zeug und das auch noch sehr laut, so dass ich froh bin, dass wir fast hinten sitzen. Mit Getränken kommt er nicht bis zu uns, weil er vorher Späße machen muss oder was runterwerfen... Axel holt sich den Kaffee vorne selbst. Allerdings riecht es hinten gleich ziemlich nach Essen, sie klappern fürchterlich mit den Tellern und irgendwo knallt unten in der Küche immer einen Tür. Um halb 5 werden die ersten schon zum Abendessen geholt. Wir haben heute keinen Hunger, ich will lieber rausgucken.
Nach der Schlucht kommt Kohle, irgendwo steht ein Kraftwerk in der Landschaft, das nie in Betrieb war.
Dann folgt Anderson Air Station, eine Frühwarnstation für Luftwaffen, die Bahn musste drum herum gebaut werden, weil sie die Instrumente gestört hat. Wir fuhren einen weiten Bogen.
Vor Nenana ist alles platt und flaches Gebüsch. Hier ist fire season, oft brennt es hier einfach so und man kann den Rauch sehen. Heute nicht.
Axel schläft, obwohl es stinkt, kleppert und knallt. Auf diesem Teil der Strecke wackelt der Zug viel mehr als auf dem ersten Teil. Durch den Permafrostboden gibt es Schwierigkeiten beim Gleisbau.
Infos, die ich mal verstanden habe: nur 1% von Alaska ist in Privatbesitz.
Es gibt keine Einkommensteuer und keine sales tax (sowas wie die Mehrwehrtsteuer? Das muss ich nachlesen). Und es gibt einen Fond, von dem jeder vor Weihnachten Geld ausbezahlt bekommt, weil sie durch das Öl so viel haben.
Die Landschaft ist weiterhin grandios!
Um 20 Uhr sind wir da. Es sieht gar nicht aus wie eine Stadt, sondern nur wie ein Bahnsteig mit Wald drumherum. 

Fairbanks liegt bezügl. Breitengrad so wie mitten durch Island. 
Wir fahren ins Westmark Hotel, Noble Street/10th street, und bekommen ein Zimmer im obersten Stock, 818, Blick nach Norden auf die Innenstadt (wo es aber nicht viel zu sehen gibt). Das Zimmer ist kalt und stinkt nach Desinfektionsmittel.
Sonst ist es aber prima, groß, wieder ein King size bed, Schreibtisch, Klimaanlage regelbar wenn man mal draufhaut und auf kleiner Stellung ganz leise, 2 Sessel (für die wir gar keine Zeit haben), schöne Bad-Ecke, Toilette und Badewanne mit Dusche dahinter extra. Sogar ein Bügelbrett... Die Klospülung ist unglaublich laut, man erschrickt richtig und wer noch schläft, ist augenblicklich wach.
Die Eingangshalle ist riesig groß, hier kommen ja auch ständig 3-4 Busse zugleich an, ein kleiner Shop auf der einen Seite, ein Restaurant und eine Bar mit Barmeals dahinter. Bei letzterem essen wir was, die Portionen sind ordentlich!
Es gibt in der Lobby zwei Computer mit einem Drucker, um online einzuchecken, auch eine Kofferwaage, und um die Ecke ist eine Gäste-Laundry, mehrere Waschmaschinen, um die eigene Wäsche selbst zu waschen. 
Blick aus unserem Fenster
Dann hatten wir die Idee, hier zu verlängern. Wir müssten am Freitag Morgen umziehen ins Regency, nur die Straße runter, das hatte ich gebucht, da wussten wir noch nicht, wo HAL uns unterbringt, (es stand auch auf dem HAL-Begrüßungszettel für Fairbanks, also bringen sie dort auch Leute unter, hat aber nur 2 Sterne), aber einmal weniger einpacken wäre doch schön...
Ich gehe gleich zu Hilary, die noch da ist und frage, sie geht mit mir zur Rezeption. Preisfrage! Ja, wir könnten bleiben, sogar in dem Zimmer, Normalpreis 240 $ ungefähr, sie macht uns den (HAL-)Sparpreis von 114,-$ für die zusätzliche Nacht. Wow! Jetzt muss ich nur noch rausfinden, ob ich die Nachbarschaft stornieren kann. Wo ist nur der Zettel? Wo sind die Dokumente, die wir nach Fairbanks brauchen? Ich finde sie nicht. Vielleicht daheim auf dem Schreibtisch? Aber das Zimmer hat auch free Wifi, das ist optimal, könnte ständig online sein, forsche in meinen abgespeicherten Doks, da steht es nicht drauf, gucke auf der Homepage, nix, dann rufe ich die angegebene Nummer aus dem Ausland an. Daheim ist es grade 8 Uhr und ab 8 sollen sie erreichbar sein. Nach 2 – 4 Min. in der Warteschleife habe ich tatsächlich einen Menschen dran und es klappt mit der Stornierung von Fairbanks aus. Dann ist Zeit fürs Bett. Vielleicht können wir morgen sogar noch den Transfer über HAL regeln? Das wäre eigentlich included.

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