06.06.11

24.6.11 Fairbanks, privat, Sonnenbrandgefahr!

Kopf drückt und brummt. Heute gibt es stündlich Tropfen gegen Halsentzündung. 
Koffer mal bis in die Tiefen durchgewühlt – gesuchte Dokumente sind da. Verschiedene Papiere ausgemistet, sind ja sowieso im Computer und zu schwer im Koffer.
Sonne scheint schon um 7 und hört um 22 Uhr noch nicht damit auf. Beim Verlassen des Hotels um 9:30 ist gegenüber ein Zimmermädchen in leerem Zimmer am werkeln, wir fragen, ob wir mal rein dürfen zum rausgucken, ja wir dürfen, und meine Vermutung war richtig: Da ist der Denali oder Mount McKinley oder „The Great One“ zu sehen! Es ist unglaublich klar und es sieht schön aus! Foto durch die Scheiben ist nicht so doll, aber egal. Jetzt gehören wir zu den 30%, die ihn gesehen haben!!
Wir spazieren bis zum Visitor Center, das ist auch schon ein Museum für sich. Was läuft da herum? Eine deutsche Reisegruppe, ziemlich sächsisch.
Wir lassen uns erklären, wie man mit dem öffentlichen Bus zur Universität kommt und laufen wieder ein Stück zurück zum Bus-Knotenpunkt an der 5. Straße. Fairbanks ist einfach und übersichtlich. Die Nummern sind quer und bei 1 ist der Chena River. Das „Zentrum“ ist nicht viel mehr als 2 Straßen am Fluss.

Wir nehmen mal ein Dayticket und warten auf den nächsten Bus, wieder Zeit, ein paar Postkarten zu schreiben. Fahren kann man nur bis Uni-Woodcenter, dann stand da gleich der Shuttlebus, der uns bis zum Museum brachte. Auch da nochmals tolle Aussichten auf die Berge, ca. 250 km weit weg, ein paar Wolken schlängeln sich schon unten an ihnen entlang, aber noch nicht viele.
der ist cool...
Das Museum kostet 10 $ Eintritt, ein besonderer Film dazu nochmals 5$. Wir haben uns den über die Aurora borealis, das Nordlicht, angesehen. Fairbanks ist am besten geeignet, es zu beobachten, es liegt mitten in der Zone. Die Ausstellung ist nach Alaskas Gegenden sortiert, Interior, Southeast, usw.. Eine Kleinigkeit essen, wieder weiter Museum gucken, dann lockte von draußen das schöne Wetter.
Bis zur Bushaltestelle muss man eigentlich nur gradeaus laufen, dazu braucht man keinen Shuttle. So bekamen wir mal eine Rundfahrt nah am Volk. Eine Busfahrt dauert zwar viel länger, aber man kriegt viel mehr von den Einheimischen mit. Jeder redet mit jedem. Man kann den Bus irgendwo irgendwann stoppen und aussteigen. Das „richtige“ Alaska findet man nicht in den Touristenshows.

Bei einer Stadt erwartet man irgendetwas. Fairbanks ist anders. Ein Nest, aber auch eine wichtige Zentrale. Einwohner: 32000 in der Stadt (scheint kleiner), mit Umland ca. 83000. 
An vielen Stellen ist es ungepflegt, man lässt halt die Wildnis wachsen, aber es gibt auch viele Blumen. Am Fluss ist es schön angelegt, reizt zum Spazieren gehen. Heute hat es sich sowieso von seiner schönsten Seite gezeigt. Bei -50° und fast ohne Licht kann ich es mir nicht vorstellen. Es ist auch flächig, geht in die Breite. Alles hat Platz. Die Uni ist riesig und modern, 10000 Studenten, Durchschnittsalter 35, sagte ein Reiseführer. Sie haben zwei größere Einkaufszentren, hierher kommen manche Leute aus 300 km Entfernung, um einzukaufen, eine andere Möglichkeit haben sie ja nicht, the gateway to the arctic. Es gibt 8-10 große Hotels, unseres ist top modern. 
Menschen: Jeder ist hier interessant und einzigartig. Ein Tätowierter sprach uns an der Bushaltestelle mit der üblichen Frage an: „Hi, guys, where are you folks from?“, ein anderer fragte uns, was wir davon halten, wenn er nächstes Jahr im Sommer einen Fahrradverleih aufmacht. Diese Geschäftsidee ist eine Marktlücke, es geht hier nur gradeaus.
Alaska hier oben ist anders als das Alaska im Panhandle, im Südosten. Aber erklären kann ich das nicht genauer.
Zuerst wollten wir noch ins Eismuseum, Eisfiguren aus einem Wettbewerb im Februar, aber dann entschieden wir uns doch noch für einen sonnigen Spaziergang. Abendessen hatten wir dann im Restaurant im Hotel. Dann Koffer neu sortieren – aus 2 mach 3 – wegen Gewicht, jetzt ist es sehr entspannt.
Der Denali war wieder mit gutem Licht komplett zu sehen, bloß hatten wir nur „um die Ecke“ die Möglichkeit. Nach Süden gibt es kein öffentliches Fenster. Sieht richtig toll aus!!
die rechte Spitze ist der Mt. McKinley
Die Halsschmerzen sind immer noch da, aber sie werden weiter bekämpft. Während ich das hier im Bett sitzend geschrieben habe, war ich nass geschwitzt, darauf habe ich den ganzen Tag gewartet. Vitamin C und Tropfen, Tonsipret, homöopathische Tropfen, kann ich wärmstens empfehlen, jede Stunde 10 Tropfen am ersten Tag, und viel trinken. Jetzt kommt noch der letzte Baustein dazu: ausruhen!
Morgen gibt es einen Standortwechsel, den letzten.

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