20.06.11

11.6.11 Über den Wolken 2

Grönland ist groß! Es sind keine Wolken, sondern Schneeflächen mit ein paar Wolken drüber. Um 19 wird’s langweilig. Um 19:30 gibt’s Kekse und Wasser, da haben wir schon die andere Seite von Grönland erreicht, schöne Berge, die aus dem Schnee und den Wolken rausgucken.
Wir bekommen das Einreiseformular für Kanada, es wird zollfrei verkauft, und unten sind flache Berge und Seen. Dazwischen noch Eis.
Das nördliche Kanada ist weiß. Meistens eine Wolkenschicht wie Watte oder ganz weiche Sahne-Creme, dazwischen Schnee mit grauen Felsstücken. Die totale Wildnis, unbewohnt.
Nach dem 2. Film (Burlesque) zeigt er mal kurz an den Schirmen, wo wir sind: über einem Schnippel von Nordkanada. Immer noch nicht weiter? Die Karte hat einen anderen Maßstab.
21:45 Uhr: Der Boden ist größtenteils bedeckt. Es ist kein Wald, hier oben wächst nichts. Es ändert sich, mehr dunkel, dazwischen Eis wie Streifen oder zugefrorene Seen.
Wir haben einen sehr ruhigen Flug. Der Flieger gleitet nur so dahin. Ich meine, es wäre auch leiser als der US Flug.
Um 22:30 gibt es Abwechslung: eine Art Frühstück; zum Abendessen oder wo sind wir grade? Ein frisch aufgebackenes Brötchen m Butter, kaltes paniertes Hähnchen, Kartoffelsalat, Vollkornbrot, was wir nicht brauchten, Rührkuchen mit Heidelbeeren. Draußen ist kein Eis mehr zu sehen!
Nach dem Essen kommt die Anzeige in den Bildschirmen mal wieder: da steht schon ein Ort dabei, und wir haben noch einen Rest von 2 Std.
22:45 Uhr: Es geht in südlicherer Richtung, die Sonne kommt rum.
23:30: in einem Wolkenloch sieht es da unten aus wie eine Straße! Wir nähern uns der Zivilisation. Ich könnte immer noch nicht schlafen, wenn ich wollte.
Es läuft noch ein neuer Film, hab nicht aufgepasst, Hauptrolle eine hübsche Blondine. Mein Film läuft draußen, wenn die Wolken Lücken haben. Und Axel schläft zum 4. Mal. Und der Akku wird weniger, im Läp, in der Kamera, und auch bald im Foto.
Amerika: Felder; eine schnurgerade Straße , die im rechten Winkel abknickt, um schnurgerade weiter zu gehen. Aber daneben verläuft ein nicht begradigter Fluss, der sich rotbraun schlängelt.
24:00 Uhr: Unter uns sind Berge unter den Wolken und ich werde leicht müde. Zu spät.
Halb 1: der Käptn schreit – nein, sagt laut übers Mikro, dass wir in 25 min landen werden.
Um 0:45 Uhr gelandet, Bing! Jetzt ist es 15:45 Uhr und der Tag geht sonnig bei ca. 16° weiter.

Es gibt drei Möglichkeiten:
1. Im Lotto gewinnen und Business class fliegen.
2. Den Flug aufteilen, bis Ostküste fliegen, eine Übernachtung, am nächsten Tag weiter.
3. Daheim bleiben und eine Flusskreuzfahrt auf dem Rhein machen und am besten in Mannheim zusteigen....

Vancouver ist riesig! Es liegt am 50. Breitengrad und damit auf der selben Höhe wie Mannheim, unter England oder nördlich von Neufundland. 
Der Flughafen ist wunderschön! Condor landet im hinteren Eck, ein langer Weg nach vorne, auf sauberem Teppichboden. Sauber, hell, wenig Menschen. In der Mitte ist eine schöne Landschaft aufgebaut. Überall Wasserfälle, Holzschnitzereien, Hinweise auf die Nähe der Indianer. Passkontrolle, warten auf Koffer. Einer unserer Koffer war bei einer Ladung, wo es einen „jam“ gegeben hätte, wobei (ich dachte, das wäre Marmelade), sie würden sich anstrengen und entschuldigen sich zweimal. Es gibt viel Sicherheitspersonal, viele laufen mit schusssicheren Westen rum. Ist es hier gefährlich?

Um 5 waren wir im Skytrain, mit Visa bezahlen funkionierte problemlos. Gefahren bis Endstation Waterfront und raus, gucken, wo wir eigentlich sind. Eigentlich wollten wir den Bus nehmen für den Rest bis zum Hotel, aber irgendwie waren wir schon unterwegs und sind einfach weiter gelaufen, gucken, ziehen, schwitzen. 

Hotel Century Plaza, 4 Sterne, 1015 Burrad Street, Preis 140 CAD ohne Frühstück, gebucht vor langer Zeit mit Stornomöglichkeit über Opodo. Empfehlenswert. Super Lage, Bushaltestelle vor der Tür. Wir haben ein Zimmer im 16. Stock, Blickrichtung nach Süden, genau die falsche Seite.
Es ist eigentlich ein Appartement, obwohl es eins der kleinen Zimmer ist, ist es riesig! Kleine Küchenecke vorhanden, Sofa, und ein riesiges Bett, wir könnten uns von einer zur anderen Seite zuwinken. Also, es passt problemlos eine dritte Person in die Mitte, allerdings würde es dann Gerangel um die Decke geben. Sofa staubt, wenn man was drauf wirft, verursacht aber keine Allergie.
Die Rezeption ist nett. Beim Einchecken bekamen wir einen 10$-Gutschein für das Restaurant. Unten ist eine Hochzeitsgesellschaft, wir sind der Kontrast, mit Nordkap-T-Shirt und Outdoorklamotten...
Jetzt brauchen wir noch was zu essen; ein Block weiter waren wir an einem Laden mit viel Frischkost vorbeigekommen, Marketplace, wo wir in Plastikschalen den ersten Salat und die ersten Gurken nach 5 Wochen Abstinenz essen konnten. Ich hatte trotzdem ein seltsames Gefühl. Sprossen blieben liegen...
in Vancouver


Zu Fuß eroberten wir noch ein bisschen diese Ecke von Vancouver, erkannten, welches der Lookout-Tower ist, trotteten den Canada-Pier entlang, und ich musste aufpassen, dass ich nicht im Gehen einschlafe. Inzwischen 22 Std. wach, kamen mir die Steigungen der Burrad Street hoch wie Berge vor. Schnell war ich nicht mehr. Noch Wasser mitgenommen, günstigste Möglichkeit 0,5 für 2$.
Die Lülas sind sehr laut. Wenn die Feuerwehr kommt, muss man sich die Ohren zu halten.
Auch Vancouver wird nachts etwas ruhiger, nur einmal kam ein Krankenwagen – nebenan ist ein großes Krankenhaus.

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