10.06.11

20.6.11 Anchorage bis Denali

Plan war: 6 Uhr Koffer raus. 7:20 Treffen, 7:35 Transfer zum Bahnhof, 8:15 fährt der Zug. Gestimmt hat nur 8:15 Uhr. Der Witz dabei ist außerdem: Der Bahnhof ist ca. 200 m vom Hotel entfernt... Aber Amis fahren Shuttle, und außerdem könnten wir ja verloren gehen...

Halb 6 aufstehen,, die Decke war übrigens prima, schön dick; duschen, Kaffee brauen (das kann man in jedem Zimmer), 6 Uhr Koffer gepackt bereit haben, kurz danach raus und Frühstück suchen. Halb 7 gegenüber, das war ein Reinfall, über ½ Std. gewartet, dann motzende Bedienungen, versalzenen kalten Lachs beim Rührei, kein Kaffee nachgeschenkt, wir hatten 10 Min. Zeit zum essen, und es kostete 25,50$.

Die Herde wurde gesammelt, Abfahrt natürlich etwas später, aber um 8 Uhr saßen wir im Zug, jeder mit zugeteilten Plätzen, die standen schon auf unserem Umschlag, den wir am Abend vorher bekommen haben, als wir am Hilton abgesetzt wurden.

Der Zug ist sehr komfortabel (abgesehen von der Temperatur, die ging in den ersten Stunden von eiskalt bis schön warm, aber bei schön warm sind rechts die Scheiben beschlagen).
Jede Cruiseline hat ihre eigenen Wagen. 5 HAL, 2 Princess und einige andere hängen an den 2 Loks mit je 4000 PS dran. Sitzkomfort viel besser als in einem Flieger. Platz und Aussicht ohne Ende. Mindestens 5 Bedienstete sind in jedem Wagen: der Reiseleiter, der erzählt, ein Barstewart, der die Leute oben mit Getränken versorgt, Kaffee ist übrigens frei, unten zwei Bedienungen im Restaurant, eine für den Giftshop, die ist aber wohl für mehrere Wagen zuständig, und mindestens ein Koch. Ach ja, da war noch eine, die Ausflüge verkauft hat, für die auch unsere Hilary viel, aber nett Werbung gemacht hat.
Man hätte da ab 9:30 frühstücken können. Sie betonen, dass man hungrig kommen soll, das ist eine Einnahmequelle. Preise gehen. Wir haben dort wie fast alle im Wagen (87 Pers.) gegessen, es gibt versch. Arten Sandwiches mit Pommes oder Kartoffeln anders. War voll in Ordnung.
Zusammengefasst: Wald. Und mehr Wald. Und nochmal Wald. Birken und Tannen und Cottonwood, "Bezeichnung für mehrere in Nordamerika heimische Pappel-Arten" (Wikipedia). Zuerst hatten wir alle Arten von Wolken. Gegen Mittag wurde es mal Regen, nach dem Essen fast auf dem Broad-Pass kam die Sonne durch, hier ist jetzt schönstes Wetter. Ab diesem Pass war die Landschaft weiter, wie man sich Alaska vorstellt.
No Moose (= kein Elch :-( , kein Bär, 1 Adler. Die Loks waren wohl zu laut und haben sie vertrieben. Dafür halt viele Bäume.
Unterbringung: McKinley Chalet Resort. Das ist offensichtlich von HAL unter Vertrag. Nebenan ist eine riesige Siedlung von Princess. Wir haben ein Zimmer mit rustikal-guter Ausstattung. Wenn oben drüber jemand geht, können wir jeden Schritt verfolgen. Mückenschutz vorhanden.
Bisher sind die Mücken brav und nicht vorhanden. Aber falls sie es sich anders überlegen sollten – ich habe Gift im Rucksack.

Und jetzt gehen wir irgendwo Abendessen, vermutlich untypische Pizza.
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das Foto ist richtig rum!
War nicht untypisch, war sehr nativ und urig. Prospectors Historic Pizza & Alehouse. Von der Einrichtung her typisch, gezimmerte Tische und Bänke, von einem deutschen Christopher gebaut, jede freie Stelle der Wände mit alten Goldrausch-Fotos gepflastert, dazwischen plattgewalzte Füchse und Kojoten, totgeschossene Bären, einer davon hing am Balken über unserem Tisch, Schnauze fast darauf (die Formulierungen stammten von Axel), eine lange Theke, 3 Bildschirme, Countrymusic, Lampen aus Elchgeweih, aber Plastikstühle und Blechbesteck. Die 20 Min warten vorher haben sich gelohnt. Salat (hier gibt’s Rucola) und Axel hatte Pizza mit Lachs, praktisch gepflastert damit, hat gut geschmeckt (ich hatte nach dem Lachs von heute Morgen mal keine Lust auf eine zweite Portion, obwohl ich bisher jeden Tag mindestens einmal Lachs irgendwie dabei hatte). 


Die Einheimischen sind zum Teil mit kurzer Hose unterwegs, es ist ja Sommer. Bei 12-18 Grad und steifer Brise.
Morgen müssen wir früh aufstehen, Abfahrt ist um 5:40 zum Tiere gucken. Grauenhaft, was man sich im Urlaub alles antut....


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