09.06.11

21.6.11 Denali

2 Übernachtungen im McKinley Chalet Resort. Eine Lobby mit großem Giftshop, Bistro, free Wifi, Bar, Schalter von HAL und 2 Dall Sheep (Bergziegen) auf Felsen als Deko. Restaurant ist direkt daneben, dort gibt es von 4:30 bis 22:00 Uhr Futter. Die Wege zwischen den Häusern sind überdacht, es scheint hier gelegentlich zu regnen...
Dahinter sind mehrere Chalets, Holzhäuser mit vielen Zimmern auf 2 Etagen. Sehr hellhörig. Vorne ist ein Raum mit Sofa, Schaukelstuhl, Schreibtisch und Kaffeemaschine, dahinter kommt Toilette und Dusche mit extrem lautem Ventilator, das Waschbecken ist außen davor, dann kommt der Schlafraum mit 2 Betten (einem normalen und einem großen), Kleiderschrank, Nachtschrank, Kommode mit Schubladen, wo ein Flachbildschirm TV drauf steht. Der Teppich ist ziemlich neu, die Heizung prima regelbar für alle drei Räumchen getrennt. Dusche ist nur über Kopf, geht aber gut.
Es gehören noch weitere Häuser weiter unten Richtung Fluss auch zu dem Komplex. Ganz schön groß.
Aber noch größer scheint mir die Princess-Ferienanlange direkt daneben zu sein.
Auf der anderen Straßenseite haben sich Shops und Restaurants und Touranbieter angesiedelt.

Jetzt zu unserem Tag:
Es war ganz sicher nicht dunkel. Um 4:15 ist oben drüber Elefantenherde angesagt, das ist gut, da können wir nicht verschlafen. Die laute Entlüftung in der Dusche hilft beim weiteren Wachwerden, außerdem ist es sowieso nicht so schlimm, weil es ja hell ist. Und wettermäßig sieht es gut aus.
Um 6 Uhr sind wir schon mit einem alten Schulbus, der aber mit neuen Monitoren zum Mit-Gucken ausgestattet ist, unterwegs. Hatte ich schon mal geschrieben, dass jeder Busfahrer eine Sicherheitsunterweisung machen muss? Wir grinsen uns eins. Wie im Flieger, den Notausgang finden Sie dort... Sie sind jetzt dafür verantwortlich... In jedem Bus! 
Jeder bekam ein Snackpaket mit Sandwichzutaten, einem Päckchen gut schmeckender kleiner Karotten, Chips und Studentenfutter. Und Wasserfläschchen findet man in der Ablage. Gegessen wird nur IM Bus, nicht draußen!
Wir sind auf dem 63. Breitengrad. Tundra ist hier alles, selbst die schmalen Tannen. Nach 40 Min sind wir an der Sperre, ab wo nur noch Busse fahren dürfen. Eine Parkrangerin unterweist uns, dass wir bei Tieren nicht aussteigen und leise sein sollen. Es lebt alles hier im soweit möglich natürlichen Lebensraum und wir stören. So fühlt man sich auch manchmal, da ist einfach nur Natur. Es ist der drittgrößte Nationalpark in Alaska. 300 bis 350 Bären leben hier. Die können sich gut verteilen.
Die Bäume hören irgendwann auf, es bleiben nur flache Gewächse übrig, wie man sich Tundra vorstellt. Die Straße ab dem Schlagbaum ist geschottert und fest, aber nicht geteert. Sie sind froh, dass sie diese Straße überhaupt haben, denn damit kommt man weit in den Nationalpark rein. Im Winter ist das Fortbewegungsmittel Schlitten mit verschiedenen Antrieben (Hunde, Snowmobil).
Der Busfahrer Jason erklärt viel. Wir sehen viel Landschaft, am Anfang durch beschlagene Scheiben, leider sitzen wir hin auf der falschen Seite. Wunderschöne Aussichten, großes Land.
Um 7 Uhr ist der erste Stop, (Restrooms und Aussicht), 10 Minuten werden angesetzt, allerdings braucht es schon 5 Minuten, bis sich die Leute vor uns aus dem Bus geschält haben, weil es ganz geordnet von vorne nach hinten abläuft. Da bleiben nur noch 5 Minuten für Klo und Aussicht. Na ja, er hat es auch gemerkt...

Alle Tiere scheinen noch zu schlafen oder im Urlaub zu sein. Nix, selbst bei der „Salatbar“ für Elche und Karibus.
Das erste Tier ist ein bzw. zwei Karibus. Sie grasen da unten. Oft sieht man sie im Wasser, weil sie da die Mücken nicht so plagen. Sie geben ein großes Glas voll Blut täglich an die Mücken ab und versuchen so, das zu verhindern.

Der nächste Stop war zum gucken, dass die auf der rechten Seite auch was von der Aussicht haben. Super!! Irgendwann kamen mal tolle Serpentinen am Hang, rechts oben Geröll, links unten Geröll und super steil (hab ich erst auf dem Rückweg gesehen), dazwischen wir auf der ca. 3 m breiten Straße... Augen zu und durch... Dieses Stück fand ich gefährlich. Aber es fahren bis zu 92 Busse am Tag diese Touren, dazu noch der regelmäßige Busverkehr nach Fahrplan. Man kann also auch bis zur Schranke fahren, dauert einfach eine Stunde, kostet nichts. Auch weiter kann man mit den grünen Bussen fahren, kann irgendwo aussteigen, im Busch spazieren laufen und irgendwann auf die Straße zurückgehen und einen Bus anhalten. Man wird garantiert von so einem Linienbus mitgenommen. Es hängen sogar Fahrpläne an den Stops. Und mehrere Restrooms, Klos.
Am Toklat-Halt sind ca. 30 Toiletten, immer 4 in einem Häuschen. Wir waren die ersten, es folgten gleich noch 4 Busse, aber nur wir hatten kurz vorher die Elchkuh gesehen, die beim Frühstück war. Da war der Fahrer gleich erleichtert, den Elch hätten wir schon mal.
An der Straße wurde viel gearbeitet, das ist auch nötig, um sie instand zu halten.
Am „Wolfsspielplatz“ hatten wir auch kein Glück, die sind wohl auch anderweitig beschäftigt. Irgendwann waren 2-3 mal Dall-Schafe gesichtet worden, weiße Punkte weit oben, die sich bewegen.
Kurz vor unserem Wendeplatz bei Stony Overlook (10:45 Uhr, noch vor Eielson Visitor Center) lag ein red fox im Gras dicht an der Straße und ließ sich nicht von uns stören. Den konnten alle lange gut sehen. Wir mussten dann weiter, weil hinter uns schon zwei Busse in Warteposition waren. Als wir zurück kamen, war er weg. Waren zu viel animal-Paparazzi.
Auf dem gefährlichen Stück fand jemand 2 Murmeltiere schön sichtbar auf einem Felsen. Sehr kooperativ. Mehrere Karibus waren immer noch unterwegs.
Auf dem Rückweg hatten wir die schöne Aussicht. Und ab Toklat Sonne! Aussicht mit gegrilltem Ohr... Um 12 war der letzte Klo-Stopp am ersten Halt von morgens. Der Fahrer wollte jetzt heim.
Plumsklos im tollen Outfit
Ziemlich nahe am Park-Eingang standen viele Busse und alle guckten in eine Richtung. Erkundigung vom Busfahrer, was da zu sehen ist: ein Grizzly ganz weit weg, der gemütlich da rum läuft. Das war noch ein highlight am Ende der Fahrt, der fehlte noch. Gaaanz weit weg, aber auf seinem Bildschirm hat er ihn sichtbar hingekriegt. Und per Tele kann man ihn zumindest erkennen. Ein Dicker!
Nochwas zum Bus: Bei jedem Bahnübergang halten sie an, machen Scheibe runter und horchen, und fahren dann erst. Selbst wenn überhaupt kein Zug kommen kann, weil nur 2 am Tag kommen und obwohl es rote Lichter gibt.

Um 1 waren wir zurück, jetzt bin ich auch mal müde. Um 15:15 kriegen wir den Shuttle zum Visitorcenter vom Denali-NP. Der fährt hier ständig Viertel vor und Viertel nach, dort immer volle und halbe Std. hierher zurück. Außerdem gibt es noch einen Shuttle, der innerhalb vom Hotel-Park hier fährt, dann hat jedes Restaurant einen Shuttle, auch wenn es nur gegenüber auf der anderen Straßenseite ist... Man fährt hier.


Wir mussten aber mal wieder zu Fuß gehen, deswegen sind wir zum Visitor Center runter. Man könnte dorthin laufen, an der Straße entlang und noch eine Ecke dort unten, geschätzt 45 Min. Aber ich wollte lieber in Alaska mal im Wald rumlaufen. Es gibt dort Wanderwege - Antwort auf meine Frage: Ja, wunderbar gut ausgeschilderte. Das braucht man auch, denn die Karten in den Broschüren sind nicht maßstabsgerecht und überhaupt ist hier alles im Wald und weiter auseinander als gewohnt.
Jedenfalls wurde uns ein Wanderweg für eine Stunde empfohlen, wir brauchten 45 Minuten. Da uns noch eine Gattung Tiere fehlte, fanden wir die jetzt: die Mücken. Sobald man sich nicht bewegt, wird man umschwärmt. Beim Gehen waren sie nicht aufdringlich.
Sehr süße und fleißige Eichhörnchen haben sie auch.
Nach dem Rundgang hatten wir Lust auf ein Eis – wir laufen hier übrigens im T-Shirt rum, die Sonne scheint! - beim Visitor Center ist ein Lokal, die uns huckleberry empfahlen. Hier in Amerika ist noch mehr groß, nicht nur das Land. Es war eine Kugel, die gibt bei uns 4, kostet auch 3 $. Danach gingen wir einfach noch ein Stück zum Fluss und konnten die Eisenbahnbrücke fotografieren. Um 6 sind wir mit dem Shuttle zurück.
Abendessen hier in der Anlage, war lecker, gute Auswahl, man hätte auch Buffet mit allem nehmen können, wie auf dem Schiff, für 20$.
Ein local beer kostet 5 $, ein Tropfen Wein ab 6$ plus 15 %.
Was machen wir morgen? Es gibt da ab Visitor Center einen shuttle zum Schlittenhunde gucken, das wird als kostenlos ausgeschrieben. HAL bietet das als Ausflug an – für 59$ pro Person! Man muss von hier mit Shuttle runter, von dort mit shuttle weiter und hat dann 45 Min bei einem Iditarod Champion.
Um 4 fährt der Zug nach Fairbanks.

1 Kommentar:

  1. Hallo Christina
    Alles OK, ich glaube, jetzt ist es mir dank Eröffnung eines Google-Kontos doch gelungen, einen Kommentar zu schreiben.
    Ich verfolge Deine Reports und erlebe den Alaska-Abschnitt unserer langen Reise im 2007 ein 2.tes Mal. Interessant, wie sich die damaligen und heutigen Eindrücke gleichen.
    Weiterhin eine gute Reise mit vielen Grüssen wünscht
    Fredy

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